Die goldene Feder

Es war einmal vor langer Zeit ein alter König, dessen Frau gestorben und dessen Töchterlein seit Jahren verschwunden war. Sie war von einem Spaziergang im Wald nicht wiedergekommen. Der König weinte den ganzen Tag, weil er sein Töchterlein so vermisste.

Eines Tages kam ein Berater und sprach zum König: „Verkünde im Land, dass der, der die Prinzessin zurückbringt, das halbe Königreich und die Prinzessin zur Frau bekommt.“ Der König tat es. Das hörte Federhannes, ein armer Gänsehirt. Federhannes versuchte sein Glück und verabschiedete sich von seinen Tieren. Da fiel ihm plötzlich eine goldene Feder vor die Füße, die seine Lieblingsgans verloren hatte. Er nahm sie und zog los. Er wusste um die Zauberkraft der Feder und sagte: „Feder, Feder, flieg voraus, führe mich zu der Prinzessin Haus.“ Da erhob sich die Feder und schwebte vor ihm. Hans folgte der Feder. Er lief viele Tage über Felder, durch Dörfer, bei Wind und Wetter und eines Tages kam er zu einem großen Sumpf. Am Rand des Sumpfes stand ein kleines Hüttchen. Die Feder sank zu Boden und er wusste, dass er am Ziel seiner Reise angekommen war.

Mit einem Mal trat ein Einhorn aus der Tür der Hütte. Es sprach: „Hilf mir von hier zu fliehen. Ich bin eine Prinzessin und wurde von einer Hexe verzaubert. Hinter dem Sumpf, wo ich nicht hinfinde, ist ein Bach. Wenn ich das Wasser aus diesem Bach trinke, werde ich wieder zum Menschen und die Hexe muss sterben.“ Aber Federhannes kannte den Weg auch nicht. Da nahm er die Feder und sagte: „Feder, Feder, flieg voraus, führe mich zu des Baches Lauf.“ Die Feder schwebte wieder voraus. Federhannes und das Einhorn folgten ihr. In der Zwischenzeit war die Hexe nach Hause gekommen. Sie war sehr wütend, weil das Einhorn weggelaufen war. Sie beeilte sich, auch zum Bach zu kommen. Federhannes und das Einhorn hatten das Wasser erreicht, als sie die Hexe bemerkten. Da flog die Feder auf und schwirrte der Hexe so lange um den Kopf, bis ihr ganz schwindelig wurde. Da konnte das Einhorn vom Wasser trinken und verwandelte sich zu einer wunderschönen Prinzessin mit goldenen Haaren. Die Hexe aber zerfiel zu Staub. Federhannes sprach zur Feder: „Feder, Feder flieg voraus, führ mich zu des Königs Haus.“ Die Feder flog los und führte Federhannes und die Prinzessin zum Schloss des Königs. Als der König seine Tochter wiedersah, feierten sie ein großes Hochzeitsfest und Federhannes bekam das halbe Königreich. Die Feder aber wurde künftig auf alle Münzen geprägt. Der König, Federhannes und die Prinzessin lebten glücklich zusammen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Johannes G.

Das alles ist Frühling

Der Frühling kommt, der Winter geht,

Die Luft ist frisch, Lebensfreude entsteht,

Der Himmel ist blau, lockt hinaus,

alle Tiere aus ihrem Bau,

Eichhörnchen hüpfen über die Wiesen,

voller Freude wollen sie genießen,

den Wind der ihnen um die Schnauze weht,

und den Frühling der bevorsteht.

 

Lautes Summen und Brummen,

kommt aus den Stöcken der Bienen,

überall sieht man sie herumfliegen.

Die Blumen blühen und guter Dinge,

sind auch wieder die Schmetterlinge.

Die Sonne verleiht mir die Lebensfreude,

die mir oft fehlte in der kalten Zeit.

 

Die Wiesen sind saftig und bunt befleckt,

zwischen den Halmen haben sich wieder Käfer versteckt.

Aus Knospen bilden sich Blätter,

alle fühlen sich besser.

 

All das ist Frühling für mich.

Chiara W.

 

Die neugierige Prinzessin

Es waren einmal eine Königin und ein König. Sie hatten eine wunderschöne, aber auch sehr neugierige Tochter. Da die heranwachsende Prinzessin Beeren liebte, nannten sie alle Beerentraud. Die Prinzessin schlenderte gerne im Schloss herum, um Neues zu entdecken. Außerdem verbrachte sie viel Freizeit in der Bibliothek.

Vertieft in die Bücher stieß die Königstochter einmal auf eine Legende: „Im Wald der Dunkelheit gibt es Einhörner.“ Erstaunt blätterte sie weiter und dachte: „Das ist der Wald mit den riesigen Felsen neben dem Königreich.“ Beerentraud durfte ihn nicht betreten, denn das ganze Volk sprach von einem bösen Zauber. Das Königspaar hatte ihr dies streng verboten. Eines Tages wurde die Prinzessin von ihrer eigenen Neugier überwältigt und sie schlich sich fort in den geheimnisvollen Wald. Mutig schritt die Königstochter durch das dichte Geäst und suchte erwartungsvoll nach den Einhörnern. Plötzlich erblickte Beerentraud im dunklen Dickicht ein helles Lichtlein. Langsam näherte sich die Prinzessin und sah, dass der kleine Schein aus einer Felsenhöhle kam. Vorsichtig wagte sie sich hinein und fragte ängstlich: „Ist da jemand?“ Auf einmal stand ein alter Mann vor ihr und antwortete mit freundlicher Stimme: „Komm nur herein und setz dich! Sicher bist du erschöpft und hungrig.“ Sofort kümmerte er sich um sie und stellte ihr ein Glas Wasser mit einer Schale weinroter Beeren hin. Kaum hatte die Königstochter die dritte Beere gegessen, verwandelte sich der alte Mann in eine hässliche Zwergengestalt, da er in Wirklichkeit ein hinterhältiger Wicht mit bösen Zauberkräften war. Erschrocken starrte die Prinzessin auf den Zwerg und verlor ihr Augenlicht. Der böse Zwerg lachte hinterhältig und hielt Beerentraud gefangen. Längst wurde im Königreich die Königstochter vermisst. Der König schickte all seine Boten aus mit der Nachricht: „Der Jüngling, der mir meine Tochter bringt, bekommt sie zur Gemahlin.“ Alle jungen Männer begannen zu suchen, aber in den Wald der Dunkelheit traute sich nur ein armer, doch sehr kluger Bauernsohn. Mutig pirschte er umher. Schließlich hörte er eine schadenfrohe Stimme. Der kluge Bauernsohn versteckte sich und lauschte:

„Ach wie gut, dass niemand kennt,

dass Magie an Noten hängt.“

Nun kroch er leise heran und erkannte in einer Höhle die Prinzessin weinend mit einem widerlichen Zwerg. Der arme Bauernjüngling überlegte und murmelte: „Was könnte das bedeuten?“ Immer wieder wiederholte er in Gedanken den Spruch. Nach einer Weile lächelte er ein wenig und lief schnell nach Hause, holte seine Holzflöte und eilte zurück. Vor der Höhle fing der arme, kluge Bauernsohn an, auf seiner Flöte zu spielen. „Aufhören, aufhören, das hat dir der Teufel gesagt!“, brüllte der Zwerg immer heftiger. Ruckartig sprang der Wicht in die Luft und löste sich in eine Staubwolke auf. Der Bauernsohn schloss Beerentraud tröstend in die Arme. Mit gesenktem Kopf und Tränen auf den Wangen erzählte sie von ihrer Blindheit durch die verzauberten Beeren vom bösen Zwerg. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen, die sie mit beiden Händen schützte. „Ich kann sehen, ich kann sehen!“, sang sie voller Freude. Das Flötenspiel besiegte tatsächlich den bösen Zauber. Erleichtert brachte der Bauernsohn die Prinzessin ins Schloss zu ihren Eltern.

Der König hielt sein Versprechen und gab dem Retter seine Tochter zur Frau. Von Beginn an liebten sich die beiden und feierten mit dem ganzen Volk ein riesengroßes Hochzeitsfest. Bald darauf bekamen sie Kinder. So verbrachten sie noch viele Jahre in ihrem wunderschönen Schloss, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Elisa B.

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