Game Changer: Autorenlesung via Streaming

Nicht nur die digitalen Möglichkeiten, miteinander zu kommunizieren, obwohl man gerade an ganz anderen Orten ist, sind für uns in Pandemiezeiten ein „Game Changer“.

Auch das neue Werk des Autors Neil Shusterman trägt diesen Titel und handelt vom durchschnittlichen Jungen Ash, der seiner Umwelt nicht als besonders auffällt und neben, teilweise sogar im Schatten der „Stars der Schule“ sein Leben führt. Doch während eines Football-Spiels, als Ash mit einem Mitspieler zusammenstößt, ist er hinterher benommen und fühlt sich unwohl. Auf dem Weg nach Hause bemerkt Ash Unstimmigkeiten in der Welt um ihn herum, anhand derer er sich erschließt, dass sich durch den Zusammenprall beim Football-Spiel seine Welt verändert hat. Und so geschieht es auch beim nächsten Spiel – Ash landet erneut in einer anderen Welt; einer Welt, in der er die rechtliche Gleichstellung von Schwarzen und Weißen noch nicht durchgesetzt ist, was besonders brisant ist, da Ash seinen besten Freund Leo, der schwarz ist, nicht mehr in der Schule sehen kann…

Über dieses Werk, die Idee dazu und das Schriftstellerdasein generell konnte sich eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus der Begabtenakademie Mittel- und Oberstufe bei einem Livestream einer Autorenlesung im Rahmen der 61. Münchner Bücherschau Anfang Dezember 2021 informieren.

Da coronabedingt nicht alle Lesungen der Bücherschau in Präsenz veranstaltet wurden, fanden wir uns in einem Klassenzimmer zusammen ein, um dem Gespräch mit Neil Shusterman und seinen Lesekünsten zu lauschen. Dadurch dass das Gespräch auf Englisch stattfand, konnte man Shusterman selbst unmittelbar zuhören und musste nicht auf eine Übersetzung warten. So berichtete Shusterman zunächst von seiner neusten Veröffentlichung und den Ideen dazu, erzählte von Gewohnheiten rund um das Schreiben von Romanen – eine Arbeit, die er auch im Team mit einem Schriftstellerkollegen durchführt, – und den Herausforderungen eines Schriftstellers in Pandemiezeiten. Auch wenn es interessant war, diesem Gespräch zu folgen, fanden wir es schade, dass Shusterman sehr wenig aus dem Text vorlas, um den es eigentlich ging. Daher blieben wir neugierig und greifen nun selbst zum Buch, um weiter zu verfolgen, wie es dem Protagonisten Ash in den verschiedenen Welten ergeht.

Theresa Wieshuber

Der Trojanische Krieg in Stein

Im November 2021 machte die Unterstufe der Begabtenakademie des Gymnasiums Höhenkirchen-Siegertsbrunn einen Ausflug in die Glyptothek München am Königsplatz. Dort besuchten wir die Themenführung „Der Trojanische Krieg in Stein“. Herr Hofstätter führte uns durch das Labyrinth der Figuren, wobei wir an einigen ausgewählten Statuen Halt machten und Herr Hofstätter uns erklärte, warum viele der Bildnisse keine Nasen mehr haben, oder uns durch die Darstellung und Beispiele der Figuren bzw. deren Kleidung den Alltag der Griechen näher brachte. Außerdem erfuhren wir viele Informationen über die griechischen Götter und ihre Verwandtschaftsverhältnisse.

Im Mittelpunkt stand besonders die Geschichte des Trojanischen Krieges, die durch den Ependichter Homer überliefert wurde. In einem kleinen Rollenspiel stellten wir Szenen aus dieser Sage nach. So wurden die vielen Götter und Helden, die in den Trojanischen Krieg verwickelt waren, für uns besser greifbar und man konnte sich einfacher vorstellen, wer nun warum gegen wen kämpft.

Uns allen hat der Ausflug sehr gut gefallen und wir waren froh, dass er in Präsenz stattfinden konnte.

Emilia Nack, 6c

Anmerkung: Am Tag vor der Exkursion gab es in Bayern neue Corona-Auflagen, die für Museumsbesuche die „2G-Regel“ einforderten. Da Schülerinnen und Schülern der Unterstufe zu diesem Zeitpunkt noch keine Impfung empfohlen wurde, mussten wir ein wenig bangen, ob uns noch eine „Kulanzfrist“ für die Umsetzung der Regeln eingeräumt werden würde. (Theresa Wieshuber)

Neues Modul in der Begabtenförderung: Die Projektarbeit

In vielen Lebensbereichen hat uns die Coronapandemie die besten und die schlechtesten Seiten unserer Gesellschaft deutlich vor Augen geführt. Kontaktbeschränkungen zum Schutz vulnerabler Bevölkerungsgruppen sind hier wohl das schillerndste Beispiel.

Für die Begabtenförderung am HÖSI stellte sich durch strikte Regeln im Schulbetrieb eine ähnliche Situation ein: Die Grundpfeiler dieser bereits etablierten Arbeit (siehe „Konzept Begabtenakademie“) wurden effektiv eingerissen.

So viel zu den schlechten Seiten. Nun stellte sich im Bereich der Begabtenförderung die Frage, wie Schüler*innen dennoch ihren Forschergeist weiterentwickeln und Wissensdurst stillen können und kommen damit zu den guten Seiten.

Natürlich wurden zu diesem Zweck die Angebote, die schulfremde Träger an Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Begabtenförderung richten, genutzt. In Anlehnung an Konzepte von Begabtenförderungszentren wie etwa dem Maria-Theresia-Gymnasium (MTG) in München wurde darüber hinaus im Schuljahr 2020/21 für die Begabtenakademie am HSÖI die Projektarbeit ins Leben gerufen. Beim Vorbild des MTG erstellen Lernende aus Begabtenklassen eine Art „W-Seminararbeit light“, mit der bereits vor der Oberstufe wissenschaftliches Arbeiten und die tiefergehende Auseinandersetzung mit einem Thema gefördert werden sollen. Für die Begabtenförderung am HÖSI wurde die ursprüngliche Idee verschlankt und praxisorientierter ausgelegt: Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Begabtenakademie wurden zu Beginn des Schuljahres aufgefordert, in kleinen Teams (was zu Beginn des Schuljahres noch erlaubt war), ein Thema aus ihrem gemeinsamen Interessenbereich auszuwählen und sich damit im Laufe des Schuljahres eigenständig auseinanderzusetzen. Die einzig verpflichtende Vorgabe war, ein präsentables Ergebnis der eigenen Beschäftigung zu produzieren, das schließlich allen Teilnehmenden der Begabtenakademie vorgestellt werden konnte.

Hier wuchsen unsere Lernenden deutlich mit ihren Aufgaben: Es stellten sich Fragen nach der Auswahl des Themas bzw. dem Fachbereich, dem Arbeitsmodus, der Bewältigung von Schwierigkeiten während der Projektphase – nicht zuletzt durch sich im Winter ergebende Kontaktbeschränkungen – und den konkreten bzw. praktischen Umsetzungsmöglichkeiten. Unterstützungsangebote von Lehrerinnenseite nahmen unsere Schützlinge dabei kaum wahr.

So waren Frau Eckl und ich, die wir nur in sehr geringem Ausmaß als Troubleshooter im Verlauf des Schuljahres in Anspruch genommen wurden, am digitalen Präsentationsnachmittag der Projekte vom Erfindergeist und der Problemlösungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler überrascht, beeindruckt und begeistert. Aus den verschiedensten Fachbereichen präsentierten die Schülerinnen und Schüler eigenständig ihre Ergebnisse – natürlich pandemiekonform in einer Videokonferenz – mit eigens dafür zusammengestellten Präsentationen, Kurzvorträgen, Fotos und Videoclips.

Nach dem Einblick in diese kreativen-künstlerischen, kritischen sowie kognitiv herausfordernden Beschäftigungen, die unsere Schülerinnen und Schüler im vergangen Jahr unternommen haben, blieben wir als Lehrkräfte beeindruckt zurück. Wir freuten uns, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Begabtenakademie auf das Experiment der Projektarbeit mit uns eingelassen haben, denn mit dieser neuen Arbeitsform und den eingangs thematisierten Schwierigkeiten ging auch einher, dass nicht alle Projekte in Erfolg mündeten. Von nicht vorhandenen Möglichkeit, gemeinsam in Kontaktsituationen zu arbeiten, bis hin zu Motivationsverlust gab es viele Stolperschwellen in einer solch langwierigen, eigenständigen Arbeitsphase zusätzlich zu hohen Eigenleistung, die der Distanz-  bzw. Wechselunterricht mit sich brachten.

Nichtsdestotrotz bleibt natürlich die Hoffnung für das kommende Schuljahr bestehen, dass wir auch wieder auf die bewährten Methoden in der Begabtenförderung zurückgreifen können und erneut in der Präsenz, im gemeinsamen, interaktiven und sozial so wertvollen Lernen miteinander und voneinander profitiert wird.

Theresa Wieshuber

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