Kalter Krieg, DDR, Teilung Deutschlands, Mauerbau, Mauerfall, Wiedervereinigung, Hauptstadt, Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat, Bundespräsident – die Liste zentraler Schlagworte aus dem Themenspektrum des Geschichts- bzw. Politik- und Gesellschaft-Unterrichts in Jahrgangsstufe 10, die aufs engste mit Berlin in Verbindung stehen, ließe sich mühelos fortführen.

Dass die Berlinfahrt-Tradition der 10. Klassen nun erstmals nach der Corona-Pandemie wieder aufgenommen werden konnte, ist daher besonders erfreulich und gewinnbringend: In zwei Gruppen machten sich die Klassen 10a, 10b, 10d (27.-31.03.2023) und 10c, 10e (17.-21.04.2023) auf den weiten Weg in die Hauptstadt – Widrigkeiten infolge von spontanen Bahnstreiks zum Trotz.

Das Schultz-Hotel, das sich selbst auf historischem Terrain, nämlich dem ehemaligen „Todesstreifen“ der Berliner Mauer unweit der heutigen East Side Gallery, befindet, diente als hervorragender Ausgangspunkt für die Erkundung der Stadt. Das historisch-politische Programm führte die Klassen etwa in das Deutsche Historische Museum, in das Jüdische Museum, an das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, in die Topographie des Terrors oder die an Mauer-Gedenkstätte an der Bernauer Straße. Einen besonderen Eindruck hinterließ wohl der Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen, einer ehemaligen Haftanstalt der „Stasi“ für politische Gefangene der DDR. Zeitzeugen und ehemalige Insassen übernahmen hier persönlich die Führungen und berichteten dabei höchst eindrücklich und bewegend von ihrem Schicksal als Gegner des SED-Staates. Ebenso erkenntnisreich freilich war der Besuch im politischen Zentrum Berlins: Ein Teil der Klassen traf im Paul-Löbe-Haus die Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises München Land, Florian Hahn (CSU) und Dr. Anton Hofreiter (Bündnis90/Die Grünen), die jeweils über ihre Abgeordnetentätigkeit berichteten und sich den Fragen der Schüler stellten. Anschließend bot sich teilweise die Möglichkeit, eine Plenarsitzung des Bundestags von der Besuchertribüne aus zu verfolgen und währenddessen manch prominenten Politiker „live“ zu sehen.

Dass sich die Faszination Berlins indes nicht in seiner historisch-politischen Bedeutung erschöpft, wurde bei weiteren Unternehmungen fassbar: So nutzten einige Gruppen die Freizeit etwa für einen Besuch im renommierten KaDeWe oder ausgewählten Lokalitäten der vielfältigen Hauptstadt-Gastronomie. Abends besuchten die Klassen unter anderem Theater- und Kinovorstellungen; besondere Erwähnung verdient die spektakuläre und mitreißende Arise Grand Show im Friedrichstadtpalast, die geradezu stürmischen Beifall erntete. All dies zeigt: Berlin ist eben auch eine kulturelle Metropole.

Sebastian Lang für das „Berlin-Team“