Der Fachschaft Gechichte ist es ein großes Anliegen, unseren Klassen durch eine Zeitzeugenbegegnung einen ganz persönlichen Zugang zum Thema Holocaust zu ermöglichen, der über das hinausgeht, was durch Texte und Quellen bereits im Unterricht erarbeitet wurde. Daher sind wir sehr dankbar, dass in diesem Schuljahr ein Zeitzeugengespräch mit dem Holocaust-Überlebenden Herrn Heilig sowie der Moderatorin Frau Mair vom Nürnberger Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) e.V. für die 9. Jahrgangsstufe stattfand.

 

 

Im Folgenden berichtet Lisa Schlecht (Klasse 9c) über die Veranstaltung:

Am 15. März hielt der Zeitzeuge Siegfried Heilig einen bewegenden Vortrag über sein Leben während des Nationalsozialismus für die gesamte 9. Jahrgangsstufe. Ursprünglich war der ehemalige KZ-Häftling Henry Rotmensch eingeladen, welchem es jedoch an besagtem Datum aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich war, zu kommen. Der 1934 in Magdeburg geborene Siegfried Heilig hatte die Moderatorin Birgit Mair bei sich, die ihn bei seinem Vortrag unterstützte. Er gehört der Gruppe der Sinti an, welche zur Zeit des Nationalsozialismus verfolgt wurden. Immer wieder erzählte er von seinem Vater, der ein Puppentheater betrieb, von seinen Verwandten, den Cousins und Cousinen, Tanten und Onkeln, und wie er als Kind mit seinen Geschwistern gespielt hatte. Es wirkte, als wolle er gar nicht genau auf die schlimme Zeit seines Lebens eingehen. Während die Verwandten von Siegfried Heilig im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet wurden, gelang es Siegfried, seinen beiden Brüdern und seinen Eltern sich in die Wäldern Brandenburgs zu verstecken. Dass die Flucht vor den Nationalsozialisten gelang, hatte die fünfköpfige Familie der Großmutter zu verdanken. Die Heiligs lebten dann für einige Zeit auch in einem abgelegenen Schweinestall, wo sie fast nichts zu essen hatten, und sich von Essensresten und Spitzwegerich ernähren mussten. Als Siegfried Heilig ansetzte, vom Schicksal seiner Verwandten zu erzählen, musste die Moderatorin kurzzeitig für ihn fortfahren, da ihm hier die Stimme versagte. Das Erinnern an die Auslöschung beinahe der gesamten Familie war für Siegfried Heilig zu schmerzhaft. Während des Vortrags mahnte der 83-Jährige immer wieder: "Kinder, lasst es nicht wieder soweit kommen...", wodurch er klar machte, wie wichtig es ihm ist, dass so eine schlimme Zeit nie wieder in Deutschland einkehrt. Während des gesamten Vortrags herrschte eine ungewöhnliche Stille im Raum und mehrere Schülerinnen und Schüler waren nach dem 90-minütigen Vortrag zu Tränen gerührt.

Lisa Schlecht, Klasse 9c

Wir danken Herrn Heilig für seinen ergreifenden Bericht und Frau Mair für die einfühlsame Moderation. Vielen Dank auch den Schülerinnen und Schülern der 9. Jahrgangsstufe für ihr aufmerksames Zuhören und nicht zuletzt ein großes Dankeschön an den Förderverein, der die Veranstaltung großzügig unterstützte.

Christine Roth, Fachschaft Geschichte

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